Sonntag, 3. Mai 2015
Warum hält sich eigentlich niemand mehr an Abmachungen?
Seit einigen Jahren bemerke ich eine starke Tendenz, sich nicht mehr an Versprechen und Abmachungen zu halten.

Früher konnte man sich auf andere verlassen, dass sie sich telefonisch melden würden, einem beim Umzug helfen usw. Jedenfalls konnte man sich immer auf mich verlassen (das ist heute übrigens auch noch so). Wenn ich dann aber Hilfe gesucht habe, dann hatte niemand Zeit. So etwas frustriert schon. Außerdem trägt das natürlich dazu bei, dass vormals hilfsbereite Menschen sich auch überlegen nicht "erreichbar" zu sein.

Bei meinen Nachhilfeschülern entdecke ich das auch. Was wir nicht schaffen, soll alleine beendet werden. Das wird aber nicht gemacht. Dabei ist es doch nur gut für sie gemeint. Wir können dann die Ergebnisse kontrollieren, und außerdem könnten auch viel besser Fragen gestellt werden.
Wie kommt man nur auf die Idee, dass der Lehrer einen durch den Abschluss bringen soll? Man lernt für sein eigenes Leben. Wofür macht man sonst einen weiterführenden Abschluss? Da war ich ganz anders. Vielleicht war das auch einfach nur eine andere Zeit. Wir waren viel ehrgeiziger und wollten einen guten Abschluss erreichen. Ok, während der (ersten) Schulzeit vielleicht nicht unbedingt. Da waren Partys wichtiger, aber während der Ausbildung war das so. Die ersten Abschlüsse sind ja bei ihnen vorhanden, und sie sind auch schon älter als ich damals. Jetzt werden die Weichen für die weitere Zukunft gestellt.

In der Uni ist es genau das Gleiche. Alle sind so furchtbar unzuverlässig. Zum Lernen erscheint niemand, Unterlagen werden ausgeliehen und nicht zurückgebracht, Arbeitsteilung findet nicht statt usw. Woran liegt das? Wir haben teilweise Aufgaben aufgeteilt, aber andere geben sich entweder keine Mühe oder händigen die Sachen 2 Std. vor der Klausur aus. Wie soll man da denn noch was erreichen können? Meine Unterlagen wurden schnellstmöglich bearbeitet und an alle ausgeteilt. Ist das einfach nur Dummheit meinerseits, oder bin ich etwa anders als andere? Zum Schluss habe ich nur noch alleine gelernt. Das ist zwar mit mehr Arbeit verbunden und macht auch wenig Sinn, aber so konnte man mich wenigstens nicht mehr ausnutzen. In der Gruppe ist lernen viel effektiver, aber warum sind Kooperationen so unbeliebt? Teamarbeit wird doch mittlerweile überall gefordert.
Es ist schon spannend. Heutzutage ist doch jeder zu jeder Zeit erreichbar. Dennoch findet weniger Kommunikation statt als früher. Obwohl man ignorieren auch als Kommunikationsaussage auffassen kann. Ich habe kein Smartphone und mein Telefon ist schon über 10 Jahre alt. Wie man sich so abhängig (geradezu süchtig) von einer Technikspielerei machen kann, erschließt sich mir nicht. Technik finde ich schon spannend, aber ich könnte auch ohne überleben. Das ging früher ja auch.
Außerdem muss ich auch nicht hektisch nach dem Ladegerät suchen, weil man jeden Tag laden muss. Mein Telefon hält immer noch eine Woche...

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Freitag, 1. Mai 2015
Die alljährliche Tanz in den Mai Geschichte
Gestern war es ja mal wieder so weit und die Mayday in Dortmund lag an.
Im Netz habe ich vorher ja nicht viel gutes darüber gelesen, und das entsprach sogar der Wahrheit. Ob das nun die selbsterfüllende Prophezeiung war, sei nun mal dahin gestellt.

Da ich ja nun nicht mehr quer durch Deutscheland muss, konnte ich relativ schnell dort ankommen. Knapp 170 km sind es aber dennoch. Nach einem längeren Telefonat kam ich erst spät los und da ich auch kein Ticket hatte, war ich um 23.45 Uhr in den geheiligten Westfalenhallen.

Das müsste jetzt meine 22. Mayday gewesen sein. Also kann auch auf eine gewisse Erfahrung zurückgegriffen werden.

Die Parkplatzsuche war recht leicht, da irgendwie niemand so richtig da gewesen ist... ok, ich bin noch nicht drinnen, also erstmal zu Fuß hinlaufen... Normal stehen hier doch überall Autos... und so früh ist es doch gar nicht... wo sind die alle? Vor den Hallen war sonst der Bär los. Imbissbuden, Parkplatzpartys... völlige Fehlanzeige. Auf dem Bahnsteig auch niemand zu sehen. Mir kam kurz der Gedanke, ich hätte mich im Datum geirrt... Also einfach mal welche angequatscht... sie hatten auch nichts weiter gehört, und sie waren Ersttäter... nicht zu vergleichen mit einem altgefahrenen Fossil wie mir 555

Vor den Hallen war auch nichts los. Nach dem Ticketkauf war ich schon Augenblicke später drin... Vorher flackerte noch ein "wurde die abgesagt??" durch mein Hirn. Gab es eine Bombendrohung oder ähnliches? Dann wäre aber mehr Staatsgewalt da... Eine Zombieapokalypse ist wohl auch auszuschließen.

Liegt es womöglich doch am mauen Line up? Davon würde sich doch aber niemand abhalten lassen... Egal, ich bin drin. In der Kommerz-Arena läuft nichts gutes... Nur die MoM oder auch Friends of Mayday möchte ich erleben. Das war auch ein Reinfall. Früher wurden die großen Hymnen gebrettert. Diesmal wurde vieles vom Twenty Dome übernommen.

Mal sehen, was die anderen Floors so bringen... Das Factory wird nie was für mich sein. Hardcore ist einfach nicht meins, obwohl einiges schon ziemlich abgeht.

Das Empire hat mich auch nicht vom Hocker gerissen. Kurze Eindrücke waren positiv, aber länger wollte ich nicht bleiben. Ebenso erging es mir im Mixery Casino.

Der Twenty Dome war aber der Hammer. Da habe ich mich gleich wie zuhause gefühlt. Die Tracks kenne und liebe ich. Hier werde ich nahezu den ganzen Abend verweilen...
Vorher wird noch etwas Geld in Merchandising angelegt und der Rucksack zur Garderobe gebracht. Das wird auch immer teurer. Dafür werden schon 3€ fällig.

Alle Hallen sind ziemlich leer. Das war früher viel voller. Das Klientel wird immer jünger, und so verstrahlt wie früher sind sie auch nicht mehr... naja, es waren immer noch genug. Außerdem war es das erste Mal, dass ich nicht nach Drogen gefragt wurde, oder ob ich welche kaufen wollte. Das ist doch mal eine positive Entwicklung. Ob es wirklich 19000 waren, möchte ich mal bezweifeln. Auf den Rängen war es auch schon mal voller.

Natürlich gibt es auch negative Sachen zu berichten. Bei den Getränken muss man auch immer einen Bon Pfand hinterlegen. Das ist ja kein Problem, wenn man sein Zeug hinterher abgibt, dann bekommt man das ja wieder... Allerdings ist auch hier die Entwicklung angekommen, dass man mit Pfand auch Geld verdienen kann. Einige wollen auch einfach nur Party machen und kümmern sich nicht um das Leergut. Das wird dann einfach auf dem Boden entsorgt. Dadurch werden aber die Pfandsammler oder wie ich sie nenne die "Ghule" auf den Plan gerufen. Wie Raubtiere stürzen sie sich auf die Pfanddosen. Ganz ehrlich, wenn mir jemand seine Dose vor die Füße stellt oder neben mich, dann nehme ich die auch. Im Müll wühle ich aber nicht. Das ist mir zu primitiv. Die Sammler sind schon richtig professionell vorgegangen. Mit Taschenlampe und großen Taschen gehen sie auf Beutezug. Ein Fall war besonders krass. Ich stehe am Rand und da stellt einer seine Dose hin und geht weg. Ich habe sie schon in der Hand, und da kommt da so ein Mädel angehechtet und greift auch danach. Auf meinen Hinweis, dass ich ja wohl schneller war meinte sie nur "Ladies first" und hat mir sehr schmerzhaft die Hand verdreht. Die war um einiges kürzer als ich, aber dennoch ziemlich stark. Da bricht dir fast eine das Handgelenk für einen € Pfand. Wenn ich nicht so perplex gewesen und sie so schnell verschwunden wäre, dann hätte ich der voll eine reingedrückt. Ok, Frauen schlägt man nicht, aber man bricht Fremden auch nicht fast die Hand oder den Arm. Das schmerzte noch den Rest des Abends, bzw. der Nacht.
Früher musste ich für Getränke kein/ kaum Geld ausgeben. Das konnte man locker und ohne Aufwand sammeln. Diesmal ging das gar nicht. Es gab kaum Leergut. Einige waren so dreist, wenn man sich umgedreht hat, war das Leergut schon verschwunden.

Um kurz nach 6 habe ich mich dann mal langsam abgeseilt. Draußen habe ich noch ein Gespräch mitbekommen. Da prahlte einer damit, dass er an so einem Abend min. 250€ verdienen würde. Ich finde das ziemlich arm und asozial. Man geht doch nicht auf eine Party und rennt nur Pfandflaschen hinterher. Auch kann man nur max. 12 Bons pro Kasse einlösen. Dennoch waren da welche mit mehreren kompletten Bögen. Nach jedem Durchgang durften sie sich wieder hinten anstellen... und auch der Typ hatte seine Faust schön voll. Wieviele Durchläufe der wohl brauchte? Die Schlange war jedenfalls ziemlich lang.

Das mit dem Pfand ist ja eine gute Sache, aber es nimmt einem irgendwie den Spaß an der Sache. Das System sollte wie auf dem Weihnachtsmarkt sein. Nur mit der Pfandmarke und der Dose bekommt man Geld. Wahrscheinlich werfen die Leute dann auch die Marken auf den Boden, und dann ist es wie in schlechten Filmen, wo der Verfolgte mit einer Hand Kleingeld Chaos hinter sich stiftet.

Vielleicht sollte man mit alten Traditionen brechen, aber warten wir mal ab... nach der einen ist vor der nächsten Mayday...

So long...
G.

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First Blood
Aloha Ihrs...

Dies soll mein ganz privater Blog über mein Leben und die ganzen Merkwürdigkeiten sein, denen ich so tagtäglich begegne.
Es wäre doch sehr schade, wenn man diese Erfahrungen nicht mit anderen Menschen teilen würde.

Dabei geht es um Hobbys, die Uni, Freizeitaktivitäten, meine Nebenjobs usw. Darüber hinaus wären Diskussionen oder Kommentare von meiner Seite aus erwünscht.

Die Beiträge werden auch nicht in chronologischer Reihenfolge geschrieben, sondern stattdessen was mich eben gerade jetzt sehr beschäftigt... und dazu auch nur nach Lust und Laune, bzw. Zeit, denn eigentlich würde noch einiges für die Uni anliegen. Da ist aber jede Art von Ablenkung durch die Arbeit, die WG putzen usw. willkommen ^^

Bis denne...
Cheerio G.

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